Das Festival für mittelalterliche Musik „montalbâne“ stand 2015 unter dem Motto „Licht des Ostens“. Teil dieses Festivals ist seit vielen Jahren eine kleine „Instrumentenausstellung“, bei der auch ich meine Arbeiten gelegentlich präsentiere. Da ich Gefallen an der thematischen Gliederung der Konzerte des Festivals fand (und finde), überlegte ich, was ich 2015 als passenden Vertreter des osteuropäischen Instrumentariums zeigen könnte.
Taschenlampen im 12. Jahrhundert
Ungeahnte Entdeckungen in mittelalterlicher Handschrift! Nachweis einer Taschenlampe im 12. Jahrhundert!
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Viola d’Arco – Ein Instrument entsteht
Ein von mir lang gehegter Wunsch war der nach einer etwas größeren, tiefer gestimmten Fidel, als die, welche ich bereits spiele. Mit dem neuen Programm (2015) meines Ensembles Nimmersêlich, welches ausschließlich spätmittelalterliches und Frührenaissance-Repertoire enthält, wurde ein solches Instrument sogar zwangsläufig.
Der Gaukler mit dem Teller
Dieses hübsche Bild findet sich in dem berühmten Stuttgarter Psalter (1. Hälfte 9. Jahrhundert), Cod.bibl.fol.23 Saint-Germain-des-Prés 0801 auf Folio 84v.
Dem „Ellend“ auf der Spur.
Eine der Melodien, die mich am längsten begleitet, seitdem ich mich mit mittelalterlicher Musik beschäftige, ist der sogenannte „Jakobston“ oder „Jakobsruf“. Immer wieder taucht diese Melodie in sporadischen Abständen in meinem Umkreis auf. Sei es auf einer CD-Aufnahme oder bei einem eigenem Konzert. Als vor wenigen Wochen die Aufführung dieses Stücks in einem etwas „ernsteren“ Kontext eine Option war, stand für mich die Frage im Raum: Wo kommt das Stück eigentlich her? Eine Frage, die ich bis dato etwas vernachlässigt hatte, da es keinerlei Grund gab, diese Melodie ernsthaft zu hinterfragen. Ich begab mich also auf eine Spurensuche. Das Ergebnis dieser Suche war für mich unerwartet spektakulär.
Update 9. 8. 2017: eine weitere Version ergänzt.
Schnatternde Gänse
Jeder Spieler mittelalterlicher Lauten und Quinternen verwendet vermutlich ohnehin ein Plektrum, das den eigenen Spielgewohnheiten am nächsten kommt. Dennoch stellt sich dem an historischer Aufführungspraxis interessierten Zupfinstrumentenspieler über kurz oder lang doch die Frage nach einem „historisch korrekten“ Material für sein Plektrum. Schließlich ist der Einfluss des Plektrums auf den Klang des Instrumentes nicht unentscheident und so ist die Verwendung des „richtigen“ Plektrums ein kleines Schrittchen auf der Suche nach dem „historischen Klang“.
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Die Suche nach dem verlorenen Klang
Als ich vor über fünfzehn Jahren anfing, mich mit der Musik des Mittelalters zu beschäftigen, fiel mir bald auf, dass kaum Instrumente für dieses Repertoire zu bekommen waren. Eine zeitlang behalf ich mich mit dem, was zu beschaffen war – ich bekam zum Beispiel einen Ud geschenkt und wollte eine alte Mandoline aufarbeiten – kaufte mir aber im Jahr 2002 meine erste mittelalterliche Plektrum-Laute. Bereits ein Jahr später wollte ich meinen Fundus an Instrumenten erweitern und ein Zupfinstrument nach Abbildungen aus den Cantigas de Santa Maria spielen. Die war nun unmöglich zu bekommen – und daher baute ich mir im Jahr 2003 meine „Cantigas-Citole“ selbst. Es folgten ein Psalterium und danach im Jahr 2008 eine Fidel „da gamba“ nach Abbildungen aus einem englischen Psalter aus dem 11. Jahrhundert. Jedem dieser Instrumente lag vor allem ein Interesse, eine Frage zugrunde: Weiterlesen
Ich weiß, dass ich nichts weiß.
Man bildet sich ja doch ein, wenigstens eine Übersicht über das Repertoire mittelalterlicher Musik zu haben. Aber immer wieder mal wird man eines Besseren belehrt. Mir kürzlich so geschehen mit dem Bayeux-Chansonnier, Paris, Bibliothèque nationale, Français 9346. Bekannt ist mir diese Handschrift schon seit einer Weile, muss zu meiner Schande aber gestehen, dass ich diese mental unter „einstimmig – langweilig“ abgespeichert hatte. Vor einigen Tagen aber blätterte ich in einer Mußestunde etwas im Bayeux-Chansonnier, (wie auch in einer zweiten Handschrift mit einstimmigen französischen Chansons des 15. Jahrhunderts, Paris, Bibliothèque nationale, Français 12744) und stellte überrascht fest: das Repertoire ist ja richtig schön! Weiterlesen
Gedanken, Ideen und Einfälle rund um mittelalterliche Musik
Angeregt von den hervorragenden Blogs von Marc Lewon und dem Musikleben-Projekt fühle ich mich beflügelt, meine eigenen Ideen, Gedanken und Einfälle rund um Themen zu mittelalterlicher Musik zu veröffentlichen.
In loser Folge wird es hier Beiträge zum Instrumentenbau in meiner Werkstatt monoxyl geben. Beiträge zur Ikonographie mittelalterlicher Instrumente, Hinweise auf bemerkenswerte Faksimiles von Handschriften, welche online gestellt wurden, vielleicht eigene Editionen und kurze musikwissenschaftliche Essays …